Reiseeindrücke von Sara
Valerie und Sara verbringen ihr Praktikum in Finnland, um dort ihr achtwöchiges Praktikum zu absolvieren. Beide sind in der Fachschule Sozialpädagogik zur Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin.

Highlights der 9. und letzten Woche
Am Montag fuhr ich wie gewohnt mit dem Bus zur Arbeit, bereitete den Gruppenraum vor und öffnete die Gruppe. Es folgten Freispiel und Frühstück. Ein Erzieher backte Brötchen mit Kindern. Ich beobachtete Kinder im Schlafraum und bemerkte, dass ich mit jedem in einer anderen Sprache spreche (Englisch, Deutsch, Finnisch). Während des Spiels recherchierte ich Unterschiede zwischen der finnischen und deutschen Erzieherausbildung. Danach machten wir einen Morgenkreis mit wenigen Kindern. Einige wechselten die Gruppe, der Rest hatte Vorschulzeit. Wir bearbeiteten Arbeitsblätter, legten Strichmännchen und gingen danach in den Park. Dort spielten die Kinder frei, ich gab Anschwung auf der Nestschaukel. Zurück in der Kita gab es Mittagessen, Schlafenszeit und ich putzte gründlich. In der Pause begann ich mit meinem Abschiedsgeschenk. Danach räumte ich die Spülmaschine ein/aus, hing Bastelarbeiten auf und ging heim. Ich besuchte den Kalpa Fanshop und sah abends ein Eishockeyspiel auf dem Marktplatz, bis es regnete.
Am Dienstag gingen wir in den Wald. Der immer stärker werdende Regen konnte uns auch nicht aufhalten. Wir spielten auf dem Weg unser gewohntes Spiel und im Wald angekommen gab es wie jede Woche erstmal einen kleinen Snack für die Kinder. Danach startete eine Freispielphase, welche die einer Erziehern nutzte, um sich zu verstecken. Die Kinder bekamen dann die Aufgabe diese Erzieherin zu finden. Weiter ging es mit einer Runde Morgensport und einem Spiel, wo ein Körperteil und eine Farbe genannt wurde und diese beiden Komponenten dann zusammengefügt werden mussten. Danach startete eine weiter Freispielphase. Meine Mentorin und ich suchten uns dann sieben Kinder, um zurück zum Kindergarten zu gehen. Auf dem Weg zurück passierte es dann. Aufgrund des weiteren Regens war der Boden super matschig und ich rutschte aus und landete im Schlamm. Die Kinder fanden es ziemlich lustig, als sie meine dreckige Hose gesehen haben. Da es um meine Hose eh schon geschehen war, rutschte ich dann auch noch mit den Kindern auf dem Spielplatz eine Runde.
Nachmittags traf ich mich für ein kurzes Gespräch mit Valerie. Abends traf ich mich dann noch mit meinen Arbeitskollegen, sie holten mich mit dem „Partyauto“ (einfach nur laute Musik zum Singen) ab und wir fuhren zu einer Sauna mitten im Wald mit angrenzendem See. Ich war sehr stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, auf der höchsten Stufe in der Sauna zu sitzen und mich überwand, danach auch in den eiskalten See zu gehen. Nach dem Sauna-Erlebnis gingen wir in die Hütte nebenan, wo alte finnische Musik auf dem Akkordeon und auf der Geige gespielt wurde und wir „traditionell“ finnisches Essen aßen.
Am Mittwoch war ich erstmal absolut schockiert, da alle kostümiert in der Kita waren und überall waren Luftschlangen und Luftballons. Ich wusste schon aus Erzählungen, dass der erste Mai hier ein großer Feiertag ist, aber das hat meine Vorstellung nochmal übertroffen. Es war wie Fasching in Deutschland. Irgendwann versammelte sich dann die ganze Kita zu einer Zaubershow von einem Erzieher und diese war wirklich richtig gut und die Kinder waren begeistert. Zurück im Gruppenraum machten wir dann einen gemeinsamen Kreis mit der anderen Kindergartengruppe, um meinen Abschied zu feiern. Ich bekam eine große Herzkarte mit Mitteilungen von den Kindern und es wurde somit sehr emotional. Außerdem bekam ich eine Tasse aus Holz und Norlandia „Merchandise“. Danach gab es eine große Gruppenumarmung für mich. Wir verabschiedeten die andere Gruppe und danach überreichte ich meine Abschiedsgeschenke. Sowohl die Kinder, als auch die Erzieher freuten sich sehr und nachdem die ersten Briefe gelesen wurden, gab es noch ein paar Umarmungen mehr.
Nach der Pause nahm ich nur noch die Kinder nach dem Schlafen in Empfang und es war Zeit meine letzte Schicht zu beenden. Ich umarmte die Erzieher, die ich nicht mehr sehen werde, und ging.
Ich chillte noch ein wenig mit Valerie, bevor ich mich dann am Abend mit meinen Arbeitskollegen traf. Meine Arbeitskollegen wollten mir zeigen, wie hier in den ersten Mai (Vappu) gefeiert wird. Wir gingen gemeinsam zu einem kleineren See mitten in der Stadt und setzten uns auf eine Decke zum Trinken, Essen, Musik hören und Karten spielen. Ich war sehr schockiert, wie viele Menschen dort waren und zusammen feierten. Es war eine ausgelassene Feier, jeder war in seiner kleinen Gruppe da, überall große Luftballons, Luftschlangen, lustige Hüte, die Menschen waren verkleidet und eine richtig positive Stimmung.



Am Donnerstag traf ich mich dann mit Valerie, um gemeinsam mit ihr das Vappu-Fest auf dem Marktplatz zu besuchen. Auf dem Weg zum Marktplatz konnten wir schon einige Menschen mit Luftballons sehen und zusätzlich waren überall wieder die Finnland-Flaggen gehisst. Auf dem Marktplatz angekommen trafen wir zuerst auf einen kleinen Umzug (den Grund des Umzuges konnten wir leider nicht herausfinden). Außerdem war es wirklich krass zu sehen, wie viele Menschen auf dem Marktplatz versammelt waren. Es gab viele verschiedene Stände, entweder für Essen und Getränke oder für Handwerk und Schmuck, auf der Bühne fand eine Auktion statt oder es spielte Livemusik, es gab eine Hüpfburg, viele Luftballons und eine richtig positive Stimmung überall. Viele Menschen trugen weiterhin lustige Hüte und waren leicht verkleidet. Auch konnten wir zum ersten Mal den Brunnen vor der Kaufhalle in seiner vollen Pracht sehen. Wir genossen einige Zeit die Atmosphäre und beobachteten die Menschen. Es war wirklich eine schöne Feierlichkeit.

Am Freitag ging ich ins Naturkundemuseum zu gehen und mir die Ausstellung anzuschauen. Die Ausstellung verriet etwas darüber, wie die Menschen früher arbeiteten und lebten und etwas um verschiedene Tiere. Besonders spannend fand ich das Maßstabsgetreue Mammut. Aber auch generell fand ich das Museum gut aufgebaut, denn es gab viel Infotafeln auf Finnisch und Englisch, dazu arbeitet das Museum viel mit Videos und Soundgeräuschen. Es gab sogar eine VR-Brille. Danach trafen wir uns mit Aurora. Gemeinsam gingen wir dann zu Auroras Eltern nach Hause und durften dort ihre Mutter kennenlernen. Wir bekamen eine Tour durch die Wohnung, sahen ihre Katze und genossen den Ausblick vom Balkon. Die Mutter hat für uns einige Snacks vorbereitet, diese aßen wir, während wir das Eishockeyspiel im Fernsehen sahen. Es gab traditionellen „Bluberry Pie“, traditionellen Käse und Brote mit Rentierfleisch. Wir sind wirklich sehr dankbar, dass die Mutter uns in Empfang genommen hat und unfassbar lieb zu uns war.
Am Samstag schlief ich aus und traf mich mit Valerie, die noch letzte Einkäufe erledigen wollte. Am Nachmittag stand Entspannen und Haushalt auf dem Plan. Abends gingen wir zusammen essen und erledigten weitere Besorgungen. In einer Apotheke fanden wir das Nummernsystem für die Beratung spannend. Danach schauten wir uns auf dem Marktplatz ein übertragenes Eishockeyspiel an. Später machten wir eine kleine E-Scooter-Tour zu dem See, an dem ich den Vappu-Vorabend verbracht hatte. Zurück zu Hause bereitete sich Valerie auf ihre Heimreise vor.
Kurz darauf schrieb mir ein Kollege, dass Kuopios Eishockeyteam gewonnen habe und die Stimmung auf dem Marktplatz großartig sei. Ich traf ihn dort, und wir waren beeindruckt von der Menschenmenge und der ausgelassenen Stimmung. Spontan gingen wir noch in eine Bar und spielten Karten. Gegen zwei Uhr machten wir uns auf den Heimweg – der Platz war immer noch voll mit feiernden Fans.



Am Sonntag schlief ich aus, erledigte Dinge für Zuhause und machte etwas Haushalt. Am frühen Abend ging ich spazieren, um noch einmal die finnische Natur zu genießen. Danach telefonierte ich. Das Wetter war besonders – es wechselte ständig zwischen Sonne, Regen, Schnee und eiskaltem Wind.
Highlights der 8. Woche
Am Dienstagmorgen veranstalteten wir einen Morgenkreis, der gleichzeitig auch Geburtstagskreis war, da ein Kind am Wochenende Geburtstag hatte. Nach dem Morgenkreis machten wir uns gemeinsam fertig, um in den Wald zu gehen. Wir liefen durch den Park und spielten unser gewohntes Spiel dort. Im Wald angekommen durfte ich wieder einen neuen Ort kennenlernen. Dieser Ort hatte eine wunderschöne Aussicht mit Bäumen, Felsen und dem halbgefrorenen See dahinter. Die Kinder nahmen dann zuerst einen kleinen Snack zu sich und hatten danach eine Freispielphase. In der Freispielphase lief dann ein Kind unbemerkt von den anderen Erziehern weg und ich nahm die Verfolgung auf und konnte das Kind erfolgreich zurück zur Gruppe bringen.
Nach dem Mittagessen half ich noch beim Putzen und Aufräumen und fuhr danach mit dem Bus wieder nach Hause. Dann traf ich mich auch schon mit Valerie und Herrn Klingner auf dem Marktplatz und wir starteten mit einer Stadtführung.
Am Mittwochmorgen spielten wir zuerst nur mit Autos und schwenkten dann aber auf das Spiel „Zombie“ um und überraschenderweise war ich die ganze Zeit der Zombie. Einer der Erzieher erklärte mir das Spiel dann auch nochmal auf Englisch, damit ich auch richtig mitspielen konnte. Nach der Freispielphase machten wir dann einen Morgenkreis und teilten die Kinder in zwei Gruppen auf. Ich ging mit meiner Mentorin und der Hälfte der Gruppe nach draußen und die Kinder bekamen die Aufgabe, sich einen Hindernisparcours zu bauen und diesen danach zu durchlaufen.
In meiner Pause setzte ich mich dann mit meiner Mentorin hin und wir sprachen ein wenig über die bevorstehende Prüfung und sie half mir dabei ein paar Sätze ins Finnische zu Übersetzen. Ich gestaltete dann noch Motivationskärtchen am Laptop und druckte diese nach meiner Pause aus. Meinen Nachmittag verbrachte ich dann mit basteln und Prüfungsvorbereitungen, bevor ich dann mit dem Bus nach Hause fuhr.
Nach wenig Schlaf stand ich dann am Donnerstagmorgen besonders früh auf, um schon gegen sieben Uhr im Kindergarten zu sein und nochmal alles durchzugehen. Ich machte also kurz den Gruppenraum fertig, übte dann nochmal meinen Tanz und machte mich daran meine Prüfungsunterlagen auszudrucken. Um acht Uhr ging ich dann nach draußen, um Herrn Klingner in Empfang zu nehmen. Ich zeigte Herrn Klingner dann zuerst die Einrichtung und wir setzten uns gemeinsam mit meiner Mentorin hin, um kurz über den Tag zu sprechen. Danach startete auch schon direkt die Alltagsbegleitung. Ich sprach kurz mit meiner Mentorin und spielte danach mit ein paar Kindern im Schlafraum mit ein paar Autos. Nach einiger Zeit spielten wir noch ein wenig im Gruppenraum und einer der Erzieher fragte mich über deutsche Wörter aus dem Memoryspiel.
Im Morgenkreis machte ich wieder mein Fingerspiel und die Kinder wurden in die verschiedenen Gruppen aufgeteilt. Als wir nur noch mit meiner Gruppe im Schlafraum waren, konnte ich mein Bildungsangebot (praktische Abschlussprüfung) starten. Ich zeigte den Kindern die Tanzschritte und wir fingen auch schon an zu Tanzen (zum Lied „Feuerwehr Tatü Tata“). Wir tanzten das Lied ganze drei Mal durch und die Kinder waren richtig begeistert. Gegen elf Uhr waren wir fertig mit allem und wir suchten meine Mentorin, um nochmal mit ihr zu sprechen. Gegen zwölf Uhr verabschiedete ich schlussendlich Herrn Klingner und ging in meine Pause.
Am Freitag gingen wir nach draußen in den Wald, direkt neben der Einrichtung. Im Wald durfte das Geburtstagskind ein paar Süßigkeiten verteilen und die Kinder hatten eine Freispielphase. Besonders spannend fand ich es, wie viel Spaß die Kinder hatten einfach nur mit einem Stock in einer Wasser- / Matschpfütze rumzustochern. Gegen elf gingen wir dann wieder in die Einrichtung zurück. Mein persönlicher Erfolg des Tages war es, dass zwei Kinder zu mir gekommen sind (sie sind an anderen Erziehern vorbei gelaufen zu mir), nachdem sie gestürzt waren und ich sie erfolgreich trösten konnte.
Am Samstag stand dann etwas ganz Besonderes auf dem Plan. Ich traf mich um 09.30 Uhr mit Valerie und um 09.40 Uhr trafen wir uns dann mit Aurora. Wir kauften ein paar Snacks ein und holten dann das Auto ab, welches wir uns für diesen Tag gemietet hatten ab. Unser Ziel war es, die ländliche Seite Kuopios zu entdecken. Wir fuhren zuerst eine Stunde zu einem Wasserfall mitten in einem Wald. Es war einfach nur atemberaubend den Wasserfall und die Natur darum zu sehen. Wir schauten uns den Wasserfall aus vielen verschiedenen Perspektiven an und frühstückten dann am Fuße des Wasserfalls. Ich traute mich sogar über einen umgefallenen Baumstamm zu klettern, um eine kleine Insel im Fluss / Bach zu erreichen. Danach ging unsere Reise auch schon weiter, wir schauten uns einen Kanal an und einen Staudamm. Danach fuhren wir in einen Supermarkt um Wasser zu kaufen und holten uns etwas fürs Mittagessen. Mit unserem Einkauf fuhren wir dann ins Summer Cottage von Auroras Familie. Aurora gab uns dann eine kleine Führung durch die Hütten und erzählte uns etwas darüber.
Wir entschieden uns dann spontan dazu noch, einen weiteren Ort aufzusuchen und Minigolf (bzw. Glowgolf) zu spielen. Wir fuhren also noch eine weitere Stunde mit dem Auto und spielten dann erstmal zwei Runden Minigolf (eine normale und eine Runde mit der schwachen Hand). Danach machten wir noch einen kleinen Spaziergang zu einer Brücke und hatten von dort aus, eine wundervolle Aussicht auf Ski-Berge. Zusätzlich konnten wir von dort aus richtig weit in die Ferne schauen. Danach ging es auch schon zurück. Auf dem Rückweg konnten wir noch den Sonnenuntergang beobachten. Ich bin sehr dankbar, dass Aurora sich die Zeit genommen hat, uns das alles zu zeigen und dass ihre Familie so lieb war, dass wir in das Summer Cottage durften.




Highlights der 7. Woche
Diese Woche startete für mich früher, da ich mich mit meiner Mentorin darauf geeinigt hatte, dass ich eine Stunde früher anfange, um noch ein paar mehr Eltern kennenzulernen. Ich fuhr also wie jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit. Dort spielten alle Kinder, die bereits da waren, auf dem Flur und auch alle Erzieher waren auf dem Flur. Ich gesellte mich also zu meiner Mentorin und sie erklärte mir, dass jeden Morgen alle Gruppen zusammen auf dem Flur spielen, bis genügend Erzieher da sind, um die einzelnen Gruppen aufzumachen. Ab acht Uhr gingen dann alle in ihre Gruppen und es startete eine Freispielphase. Hier ereigneten sich ein Highlight für mich, denn das Kind, welches Deutsch sprechen kann, hat sich endlich getraut, mit mir ein paar Wörter auf Deutsch zu sprechen. Eine weitere Neuigkeit gab es auch noch, wir haben eine finnische Studentin mit in die Gruppe bekommen, welche für ca. einen Monat in der Gruppe bleibt.
Nach dem Morgenkreis teilten wir die Gruppe auf. Die kleineren Kinder gingen mit drei Erziehern in den Park, die älteren Kinder (Vorschulkinder) blieben mit meiner Mentorin, der finnischen Studentin und mir in der Gruppe für eine weitere Runde Vorschule. In der Vorschule beschäftigten wir uns diesmal mit den Wochentagen, den Monaten, dem Wetter und der Uhrzeit. Im Anschluss bastelten alle Kinder eine Uhr aus Pappe.
Am Dienstag machte ich unseren Gruppenraum fertig, damit er geöffnet werden konnten und setzte mich dann mit einem Kind hin und wir schauten uns ein Fotoalbum an. Ab 8 Uhr waren dann auch andere Erzieher aus meiner Gruppe da und wir öffneten unsere Gruppe, die Kinder hatten eine Freispielphase und konnten zudem auch frühstücken. Danach machten wir uns fertig und wir gingen gemeinsam in den Wald. Wir spielten auf dem Weg in den Wald eine andere Version von dem Spiel „Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser“. Im Wald angekommen bekamen die Kinder die Aufgabe sich mit Lupen, Keschern und einem Becherglas den Wald genauer anzuschauen und zu schauen, ob sie schon ein paar Frühlingsanzeichen sehen können.
Nachmittags traf ich mich kurz mit Valerie für ein kurzes Gespräch und räumte danach noch meine Wohnung auf. Abends traf ich mich noch mit einem Arbeitskollegen für einen Spaziergang. Er zeigte mir einen Ort mit einer wunderschönen Aussicht über die Stadt und erzählte mir zusätzlich viel über die verschiedenen Gebäude und Plätze, an denen wir vorbeiliefen.


Am Mittwoch schauten wir uns gemeinsam ein paar Bücher an. Gegen acht Uhr öffneten wir dann unsere Gruppe, allerdings war ich mit einer Erzieherin alleine. Ich machte mich dann daran den Kindern, die schon da waren, das Frühstück zu geben und beobachtete nebenbei die anderen spielenden Kinder. Als wir um kurz nach neun dann Verstärkung bekamen, machten wir einen kleinen Morgenkreis und teilten die Kinder in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe bastelte und die andere machte ein wenig Morgensport im Sinne von Tanzen. Ich hatte in der Zeit die Aufgabe Osterhase zu spielen und für jedes Kind ein Osterei auf dem Flur zu verstecken. Meine Mentorin schrieb zusätzlich noch einen Brief und versteckte ihn ganz einfach, sodass die Kinder eigentlich schnell die Nachricht vom Osterhasen hätten finden können. Allerdings dauerte es eine ganze Weile, bis die Kinder die Nachricht vom Osterhasen fanden. Danach startete auf jeden Fall die Suche und alle Kinder stürmten los, um ihr Ei zu finden.
Am Donnerstag startete mein Tag dann noch früher, ich stand um 5 Uhr morgens auf, um pünktlich um halb 7 auf der Arbeit zu sein. Der Frühdienst gestaltet sich so, dass zuerst alle Türen aufgeschlossen werden, dann werden die Gruppenhandys aus dem Schließfach geholt und geschaut, ob sich Kinder und / oder Erzieher krankgemeldet haben. Wir setzten uns dann mit den Handys und den Gruppenlisten an den zentralen Tisch im Flur und kontrollierten alles, während wir auf die ersten Kinder warteten. Nachdem wir alles kontrolliert hatten, bereitete ich meinen Gruppenraum vor und stellte meinen Arbeitskollegen eine kleine Osterüberraschung hin. Dann ging es wieder zum zentralen Tisch und ich half weiter dabei die Kinder in Empfang zu nehmen. Einige der Krippenkinder wollten sich nicht von den Eltern trennen, also durfte ich auch einige Kinder trösten. Gegen 8 Uhr legten wir die beiden Gruppen zusammen und machten einen gemeinsamen Morgenkreis, um Isabel zu verabschieden. Der Morgenkreis wurde sehr emotional. Isabel bekam ein kleines Geschenk und es gab eine große Gruppenumarmung für sie. Danach starteten wir mit unserem Angebot, also machten wir erstmal etwas Musik an und startete eine Tanzparty. Nebenbei bereiteten Isabel und ich noch das Memoryspiel vor. Als wir alle ein bisschen getanzt hatten, schnappte ich mir ein paar Kinder aus meiner Gruppe und wir spielten eine Runde Memory. Ich las immer die deutschen und die finnischen Wörter für die Kinder vor.


Am Freitag machte mich auf den Weg zum Flughafen, um eine Freundin aus der Heimat abzuholen. Allerdings gestaltete sich der Weg zum Flughafen nicht so einfach, da es am Feiertag keine Busverbindung zum Flughafen gibt. Ich fuhr dann also mit dem Bus in die Nähe des Flughafens und lief die letzten 6km zu Fuß. Mein Weg führte mich über verlassene Straßen, durch einen Wald, neben einer Landstraße entlang und vorbei an einen weiteren See. Zurück in die Stadt fuhren wir dann allerdings mit dem Taxi. Abends machten wir noch einen Spaziergang und ich zeigte ihr den Hafen und einige Orte mit einer schönen Aussicht über Kuopio.
Am Samstag trafen wir uns, um gemeinsam zum Puijo Tower zu wandern. Oben angekommen fand ich es besonders spannend, den Vergleich zu sehen, da ich die Aussicht ja bisher nur im Schnee kannte. Wir verbrachten einige Zeit oben auf dem Turm und genossen die wunderschöne Aussicht. Zurück wanderten wir durch kleinere Wege durch den Wald und genossen die Natur noch einmal voll.
Am Sonntag trafen wir uns dann, um gemeinsam ins Stadtzentrum zu gehen. Wir waren sehr überrascht, wie viele Geschäfte doch auch am Ostersonntag aufhaben (Supermärkte, Drogerie, etc.). Wir gingen dann in eine kleine, versteckte Spielhalle und testeten ein paar Spielautomaten. Danach schlenderten wir noch ein bisschen durch die anderen Gebäude, besuchten das Espressohouse und entschlossen uns spontan dazu meine Haare zu färben. Also kauften wir Haarfärbemittel und gingen in meine Wohnung.


Highlights der 6. Woche
Am Montag setzte ich mich zu einigen Kindern in den Schlafraum und schaute ihnen erst beim Spielen mit den Bauklötzen zu. Nach kurzer Zeit stieg ich mit ein und zeigte ihnen die Dominobautechnik. Die Kinder waren voller Begeisterung und testeten es gleich aus.

Irgendwann kam dann meine Mentorin zu mir und erzählte mir, dass sie die Kinder in drei Gruppen aufteilen möchten und fragte mich, mit welcher Gruppe ich mitgehen möchte. Wir entschlossen uns dazu, dass ich einfach bei meiner Mentorin bleibe, also suchten wir uns unsere sechs Kinder zusammen und machten uns fertig, um raus zu gehen. Draußen suchten wir uns einen schönen Spot und die Kinder bekamen die Aufgabe: ihren Traum pantomimisch darzustellen und die anderen Kinder mussten raten. Auch ich durfte mich versuchen und zeigte den Kindern pantomimisch einen Ausschnitt aus der Feuerwehr. Danach gingen wir auf den Spielplatz und trafen dort auch die anderen beiden Kleingruppen. Die Kinder fanden besonders das große Klettergerüst sehr spannend und verbrachten einige Zeit mit klettern, bis wir zurück zu Kita gingen und uns ans Mittagessen machten. Nach dem Mittagessen machten wir einen kleinen Gruppenkreis, damit die Erzieher den Kindern erklären konnten, was sie für die Woche geplant haben und um den Kindern einen Zettel auszuteilen, den sie zuhause ausfüllen sollen (Superheldenweg).

Am Dienstag kam meine Mentorin zu mir und nahm mich mit auf die andere Seite des Kindergartens, in die Krippenräumlichkeiten. Dort machten wir dann mit den Kindern den Morgenkreis (es wurde ein bisschen was erzählt, ein Buch gelesen und zu einem Lied getanzt). Danach halfen wir den Kindern sich fertig zu machen, um nach draußen zu gehen. Wir gingen mit den Kindern auf den nahen gelegenen Spielplatz und spielten dort ein bisschen. Außerdem trafen wir uns in einen Kreis und spielten eine Runde „Frühlings-Bingo“, also die Erzieherin hatte eine Karte mit verschiedenen Bildern und wir schauten anhand der Bilder, ob wir diese in der Natur finden konnten (Bsp.: Blume, Fahrrad, Vogel, Turnschuhe).
Abends traf mich mit Valerie. Wir gingen dann gemeinsam in die Stadt um ein paar Erledigungen zu machen und damit ich mir den Second-Hand-Shop (von dem jeder spricht) anschauen konnte. Am Ende unserer Erledigungen entschieden wir uns dazu, noch gemeinsam ein Café zu besuchen und etwas zu trinken.
Am Mittwoch konnte ich den Kindern erstmal beim Basteln helfen (sie bastelten Dekoration für Freitag (Superheldentag)). Danach machten wir einen Morgenkreis, dort durfte ich wieder mein Fingerspiel durchführen und danach bekamen die ersten Kinder einen Sticker für ihren Superheldenweg. Nach dem Morgenkreis wurden die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt, die Vorschulkinder gingen in einen anderen Raum, um dort Vorschulübungen zu machen und die anderen Kinder blieben im Gruppenraum, um dort ein Blumenbild zu basteln. Nach diesen Aktivitäten gingen wir alle nach draußen und spielten ein wenig auf dem Außengelände.
Am Abend traf ich mich dann noch mit zwei meiner Arbeitskollegen und wir gingen gemeinsam in eine Bar, um an einem Musikquiz teilzunehmen. Das Musikquiz war an diesem Abend über Rockmusik. Außerdem gesellten sich noch drei Freunde von der einen Arbeitskollegin zu uns und zu sechst versuchten wir das Quiz zu gewinnen. Leider konnten wir nicht gewinnen, obwohl wir nur wenige Gegner hatten. (Das Quiz war so aufgebaut, dass teilweise Lieder gespielt wurden und man dann Titel und Sänger/ Band aufschreiben musste oder das andere Fragen gestellt wurden.) Nach dem Quiz sangen wir noch ein wenig Karaoke, spielten eine Runde „Yatzy“ (Kniffel) und eine Runde Dart. Das Dartspiel gewann ich sogar.
Am Donnerstag durften die Kinder ein Spielzeug von Zuhause mitbringen und im Morgenkreis durften dann alle Kinder ihr Spielzeug vorstellen und einmal zeigen. Nach dem Morgenkreis machten wir uns fertig, um nach draußen zu gehen. Draußen suchten wir uns ein paar Bälle und Hüttchen, damit wir danach in den Park gehen konnten. Im Park angekommen machten wir erst einmal ein paar Aufwärmübungen und teilten die Kinder danach in drei Gruppen auf. Die eine Gruppe spielte Fußball, eine Gruppe spielte eine andere Version von Völkerball und die dritte Gruppe (in dieser war ich) machte ein paar Übungen in Richtung Basketball. Wir warfen aus verschiedenen Entfernungen auf einen Basketballkorb und am Ende spielten wir eine an Basketball angelehnte Version von „Rotes Licht, Grünes Licht“. Am Ende durften die Kinder noch ein wenig freispielen, bevor wir zurück zum Kindergarten gingen.
Am Freitag durften alle Kinder ihre Kostüme (aufgrund des Superheldentages) zeigen und sagen, welchen Namen sie tragen und welche Superkraft sie haben. Zudem spielten wir ein Merkspiel. Am Ende des Morgenkreises durfte ich mein Video über die Feuerwehr zeigen und die Kinder stellten ein paar Fragen (meine Mentorin übersetzte). Nach dem Morgenkreis machten wir eine Tanzparty und ich setzte mich auf den Flur, um die Kinder zu schminken. Alle Kinder, die wollten, kamen zu mir und erzählten, was ich schminken soll (z.B. Katze / Kissa, Schmetterling / perhonen, Regenbogendiamant / timantti). Das Ganze machten wir bis zum Mittagessen und es folgte der gewöhnliche Ablauf von Mittagessen, Kinder gehen schlafen und ich räume auf und putze.



Am Wochenende stand dann nicht viel aufm Plan. Samstag kümmerte ich mich um meinen Haushalt und setzte mich an die Vorbereitungen für das geplante Angebot am Donnerstag. Abends gingen Valerie, ihr Freund und ich mit der finnischen Studentin in eine Bar. Dort spielten wir verschiedene Kartenspiele und konnten sogar noch ein neues lernen.

Highlights der 5. Woche
Am Montagmorgen fuhr ich wie gewohnt mit Isabel gemeinsam zur Kita. Dort angekommen ging ich mit ein paar Kindern in den Schlafraum, wir bauten dort eine kleine aber hohe Murmelbahn, welche die Kinder sehr begeisterte. Nach einiger Zeit wollten die Kinder wieder eine Kissenschlacht (tyynysota) mit mir machen. Die Kinder hatten richtig viel Spaß und lachten sehr laut. Dann war es auch schon Zeit, um aufzuräumen und einen Morgenkreis zu machen. Im Morgenkreis sprachen die Kinder darüber, wer heute fehlt und was sie am Wochenende gemacht haben. Im Anschluss an den Morgenkreis bekam jedes Kind ein Stück Pappe, welches es erst zurechtschneiden und danach anmalen sollte. Der Auftrag befasst sich damit, wie die Kinder sich fühlen, wenn jetzt der Frühling kommt und was sich eigentlich verändert. Als wir mit Basteln fertig waren, gingen wir noch für ein paar Minuten nach draußen. Auf dem Außengelände konnten die Kinder sich nochmal richtig austoben, bevor es dann Mittagessen gab und die Kinder schlafen gingen. Ich räumte nach dem Mittagessen auf, so wie jeden Tag und in meiner Pause setzte ich mich hin und arbeitete weiterhin an meinen Schulaufgaben.
Am Donnerstag konnte ich dann nach einer Erkrankung wieder voll durchstarten. Ich fuhr morgens mit dem Bus zur Kita, dort angekommen spielte ich mit ein paar Kindern im Schlafraum mit ein paar Autos, bis wir einen Morgenkreis machten. Im Morgenkreis teilten wir die Kinder in zwei Gruppen auf, die kleineren Kinder gingen mit zwei Erziehern nach draußen und die größeren blieben mit den beiden Erzieherinnen in der Gruppe. Ich half zuerst den kleineren Kindern beim Anziehen und durfte mir danach anschauen, was die Vorschulkinder im Gruppenraum machten. Sie füllten viele verschiedene Zettel zum Thema Gefühle und „Inside Out“ aus (Schreiben, Punkte verbinden, Malen). Als die Vorschulkinder damit fertig waren, machten sie sich fertig, um nach draußen zu gehen. In der Zeit hatte ich eine kurze Vorbereitungszeit für mein erstes Angebot. Einer der Erzieher kam mit den kleineren Kindern wieder rein und wir machten uns gemeinsam daran „Blumenfensterbilder“ mit Handabdrücken zu malen. Der Erzieher half mir ein bisschen, damit wir die Sprachbarriere besser überwinden konnten und die Kinder auch verstanden, was ich eigentlich vorhabe. Die Kinder bemalten ihre Hände mit der Farbe und machten dann einen Abdruck an der Fensterscheibe. Diesen Vorgang wiederholten wir ein paar mal. Zum Schluss malten wir noch die Stängel, die Blätter und etwas Gras.

Am Nachmittag gab es dann nur noch einen kleinen Snack und eine Freispielphase, bis die Kinder nach draußen gingen und ich Feierabend machte. Ich fuhr dann gemeinsam mit Isabel nach Hause und traf mich im Anschluss mit Valerie, wir gingen zusammen einkaufen und setzten uns für einen kleinen Talk in den Park.



Am Freitagmorgen schauten wir uns eine Tanzshow einiger Kinder an. Nach einiger Zeit machten wir dann einen Morgenkreis, in dem die Kinder Vorschläge für die nächste Woche vorbringen konnten. Am Ende wurde abgestimmt, welchen der Vorschläge wir umsetzen (die Abstimmung erfolgte mit Pappschnipseln und Kissen). Nach dem Morgenkreis zogen wir uns an, um nach draußen zu gehen. Ich half den Kindern beim Anziehen. Wir gingen nur einige Meter neben die Einrichtung auf eine Art Sportplatz, dort wurden die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hatte eine Freispielphase und die andere Gruppe machte ein paar Sportübungen mit drei der Erzieher. Danach wurde gewechselt. Als alle zurück waren, machten wir noch einen Geburtstagskreis für das Geburtstagskind. In dem Geburtstagskreis sangen wir Happy Birthday auf Englisch und auf Finnisch. Danach gab es Mittagessen und die Kinder gingen schlafen.
Am Samstag wurde erst einmal ausgeschlafen und entspannt. Am frühen Abend traf ich mich dann erst mit Valerie und kurz darauf trafen wir uns mit Isabel. Gemeinsam gingen wir zum Marktplatz um uns dort mit einer finnischen Studentin (Aurora) zu treffen. Aurora wollte uns eigentlich eine Bar zeigen, dort kamen wir aber aufgrund der Altersbeschränkung nicht rein. Als nächstes wollten wir versuchen Bowlen zu gehen, aber auch die Bowlingbahn hatte leider eine Altersbeschränkung und wir durften nicht spielen. Deshalb gingen wir dann in ein Café und quatschten einfach nur ein bisschen.
Highlights der 4. Woche
Die vierte Woche startete wie mittlerweile gewohnt, ich fuhr morgens mit dem Bus zur Kita. Dort angekommen hatten die Kinder eine Freispielphase und eine Erzieherin malte den Kindern mit bunter Schminke und einem feinen Pinsel kleine Kunstwerke ins Gesicht. Ich durfte das Malen für die Erzieherin übernehmen, meins sah aber nicht so gut aus wie das von ihr. Wir machten dann einen Morgenkreis. Im Morgenkreis sprachen die Kinder darüber wie ihr Wochenende war. Zudem teilten wir die Kinder in zwei Kleingruppen ein, die eine Gruppe ging nach draußen, um etwas Sport zu machen (die Erzieher nannten es „Gym for Kids“) und die andere Gruppe blieb im Gruppenraum für eine „Drawing-School“. Ich blieb mit einer Erzieherin und ein paar Kindern im Gruppenraum. Zuerst durften die Kinder dann Wünsche äußern, was sie gerne malen würden, die Erzieherin malte dann passend zu den Wünschen etwas vor und die Kinder hatten die Möglichkeit dies abzumalen. Es war aber auch völlig in Ordnung, wenn sie ihre eigenen Gemälde malten. Am Ende hingen wir alle Bilder im Gruppenraum auf.
Am Dienstagmorgen fuhr ich dann das erste Mal gemeinsam mit Isabel mit dem Bus zum Kindergarten. Dort angekommen gab es noch eine Freispielphase bis wir einen Morgenkreis machten und uns danach für den Wald anzogen. Wir gingen diesmal einen anderen Weg in den Wald, da wir aufgrund der steigenden Temperaturen (wir erreichen mittlerweile bis zu +4°C) nicht mehr über den See gehen. Im Wald angekommen kletterten die Kinder auf einen großen Felsen und nahmen einen kleinen Snack ein. Danach konnten sie für eine kurze Zeit den Wald alleine erkunden.
Am Mittwochmorgen wurden die Kinder dann in zwei Gruppen aufgeteilt, die einen Gruppe hatte eine weitere Freispielphase und die andere Gruppe bekam erstmal ein paar Seiten aus einem Buch über Gefühle vorgelesen und sprachen dann auch entsprechend über diese Gefühle. Danach ging ich mit dieser Gruppe und einer Erzieherin in den Gruppenraum, um selber Gefühlsmännchen zu basteln. Die andere Gruppe fing dann mit dem Buch an und kamen, als die ersten Kinder fertig mit Basteln waren zum Basteln.

Gegen späten Nachmittag trafen Isabel und ich uns mit unseren Mentorinnen und einem weiteren Erzieher für einen gemeinsamen Abend. Sie zeigten uns eine Spielhalle mit vielen Spielautomaten. Danach gingen wir gemeinsam Burger essen und spielten nebenbei ein paar Karten. Zum Abschluss fuhren wir noch mit dem Auto zu meiner Mentorin nach Hause, da es in ihrem Haus eine Dachterrasse gibt, von der man über Kuopio schauen konnte.

Am Donnerstag hatten wir Besuch aus Österreich bekommen hatten. Die Österreicherin stellte sich vor, genauso wie ihre finnische Lehrerin. Gemeinsam mit allen verbleibenden gaben wir den beiden eine Führung durch die Kita.
Am Freitag forderten die Kinder mich auf, mit ihnen eine Runde „Zombie“ zu spielen und dieses Spiel endete dann in einer langen Kissenschlacht. Nach der Kissenschlacht machten wir einen Morgenkreis und tanzten gemeinsam. Am Ende des Morgenkreises wurde die eine Erzieherin unter einem Vorwand rausgeschickt und durch eine andere Tür kamen alle anderen der Einrichtung. Wir verabschiedeten die Erzieherin mit einem kleinen Geschenk und einem Lied, da diese bald ihr Kind bekommt. Nach dieser wunderschönen Zeit zogen wir uns an und gingen nach draußen. Auf dem Außengelände spielten die Kinder im Matsch.

Als ich Feierabend machen wollte, fragten mich ein paar Kinder, ob ich noch ein Lied mit ihnen tanzen würde und das taten wir dann auch. Am Ende des Liedes umarmten die Kinder mich und eines brachte mir sogar meinen Rucksack, damit ich ins Wochenende gehen konnte.
Highlights der 3. Woche
Meine zweite Arbeitswoche fing wie gewohnt an, ich fuhr morgens mit dem Bus zur Kita. Ich durfte mit den Kindern nach draußen gehen, also gingen wir auf den nahen gelegenen See, welcher immer noch zugefroren ist, und legten dort die Skier an. Auf den extra angelegten Skirillen fuhren die Kinder nun einen Kilometer über den See und machten einen kleinen Abstecher in etwas grün am Rande des Sees. Den ersten Kilometer lief ich neben den Kindern her, aber auf dem Rückweg durfte ich dann die Skier des Erziehers anziehen und selber mein Glück versuchen. In meiner Pause bot mir einer der Erzieher an, sein Auto zu fahren und zu testen, wie es sich anfühlt über einen zugefrorenen See zu fahren. Das taten wir dann auch, er fuhr mit seinem Auto zum See und fuhr die drei Kilometer rüber auf die andere Seite, um mir noch ein bisschen was dazu zu erklären. Am anderen Ende des Sees tauschten wir und ich durfte die drei Kilometer über den See zurück zur Kita fahren.

Am Dienstag ging ich mit den Kindern und zwei Erzieherinnen in den Wald. Im Wald aßen die Kinder erstmal einen kleinen Snack, danach ging eine Erzieherin mit einem oder zwei Kindern etwas weiter weg, um eine besondere Stelle zu suchen. Diese Stelle wurde dann den anderen Kindern beschrieben und diese hatten die Aufgabe diese Stelle danach zu finden. Während eine Stelle gesucht wurde, konnten die anderen Kinder sich frei im Wald bewegen und diese erkunden. Nach dem spielten die Kinder auf dem Außengelände, während ich mit zwei Erzieherinnen einen Stand aufbaute, um das Gebastelte der Kinder und das Gebackene der Kinder an die Eltern zu verkaufen in der Abholphase. Das Geld was bei diesem Verkauf eingenommen wird geht in die Kindergartenkasse und finanziert zum Beispiel neues Spielzeug oder einen Ausflug.
Am Mittwoch teilten wir die Kinder in zwei Gruppen auf, die Vorschulkinder machten mit zwei Erziehern die Vorschule, während ich mit den anderen Kindern und einer Erzieherin Pompon-Kummerfresser bastelte. Danach gingen wir auf das Außengelände für eine Freispielphase, während ein paar Kinder Ski fuhren und drei weitere mit einer Erzieherin in den nahen gelegenen Supermarkt gingen.

Am Donnerstag erklärte ein Erzieher, dass morgen der internationale Tag des Waldes ist und sie deshalb schon einmal heute Kiefern pflanzen werden. Danach teilten wir die Gruppe in zwei kleinere Gruppen, um uns ans Pflanzen zu setzen. In ausgewaschenen Margarinepackungen machten wir auf jeder Wand zwei Löcher und malten bei der Hälfte einen Strich. Die Kinder befüllten die Margarinepackungen dann gleichmäßig mit Erde und machten mit ihren Fingern fünf kleine Kuhlen für Samen. Jedes Kind bekam dann fünf Samen, die kamen in die Kuhlen und wurden dann mit Erde bedeckt. Zum Schluss wurde mit einer Sprühflasche etwas Wasser gegeben und auf dem Regal platziert, damit die Kinder schauen können, was in den nächsten Tagen passiert. Die Kinder gingen dann mit zwei Erziehern nach draußen, während ich mit einem Erzieher die Tische wieder säuberte.

Am Freitagmorgen fuhr ich dann wie gewohnt morgens mit dem Bus zur Kita. In der Kita angekommen erklärte ich meiner Mentorin das Problem mit der Abholung der weiteren Erasmus+ Teilnehmerin Isabel. Meine Mentorin war sehr verständnisvoll und hatte kein Problem damit, dass ich früher die Kita verlasse, um gemeinsam mit Valerie Isabel vom Flughafen abzuholen. Nachdem das geklärt war, startete mein Arbeitstag und es startete unser Ausflug. Ich fuhr mit acht Kindern und zwei Erziehern im Bus ins Stadtzentrum für einen gemütlichen Cafébesuch. Dazu gingen wir zuerst in einen S-Market, um für jedes Kind ein kleines Trinkpäckchen Saft zu kaufen. Danach gingen wir unterirdisch rüber in die kleine Markthalle, um an einen der Stände ein Stück Kuchen zu kaufen und um dort an den Tischen eine kleine Pause einzulegen. Nachdem alle aufgegessen und ausgetrunken hatten gingen wir noch durch die Markthalle, da einer der Erzieher Salami kaufen wollte.
Danach ging es zurück zur Kita. Ich durfte dann Feierabend machen, um gemeinsam mit Valerie zum Flughafen zu fahren und dort dann Isabel in Empfang zu nehmen. Wir fanden uns ohne Probleme und fuhren mit ihr gemeinsam zurück ins Stadtzentrum, um ihre Wohnung aufzusuchen. Ich unterhielt mich noch ein bisschen mit Isabel über unsere ersten Erfahrungen hier und um ihr ein paar Tipps zu geben.

Highlights der 2. Woche
Nachdem unsere erste Woche der Eingewöhnung in Finnland nun vorbei war, ging es am Montag, den 10. März 2025 mit unserer Praxisphase los. Dafür fuhren wir morgens zum Savo Vocational College und trafen uns dort mit unserer finnischen Ansprechpartnerin für diesen Aufenthalt. Zuerst ging es darum den ganzen Papierkram zu durchforsten und abzuarbeiten, danach gingen wir zu den Schul-Krankenschwestern, um unsere Impfungen offen zu legen und einen Bericht über unseren Gesundheitsstand zu liefern, damit wir berechtigt sind hier zu sein. Nachdem das Wichtige geklärt war, bekamen wir eine Führung durch den wunderschönen Campus. Besonders erstaunt war ich über den Übungs-RTW in der vierten Etage und den ganzen Themenräumen, wie zum Beispiel ein Friseursalon oder ein Anatomiezimmer. Zudem hat die Schule viele Materialien, um den Unterricht so Praxisnah wie nur möglich zu gestalten. Nach der Führung durften wir in der großen Cafeteria zu Mittag essen, bevor wir dann von einer Lehrerin in unsere Praxiseinrichtungen gefahren wurden.

Angekommen in meiner Kita bekam ich eine Führung durch die Einrichtung und mir wurden ein paar grundlegende Sachen erklärt. Zudem lernte ich das Team und die Kinder einmal kennen und bekam etwas vom Tagesablauf mit, bevor ich nach Hause durfte. Ich arbeite mit 21 Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren und das Team meiner Gruppe besteht aus zwei Erziehern und zwei Erzieherinnen. Am Abend traf ich mich mit Valerie, um über die ersten Eindrücke zu sprechen und uns darüber auszutauschen wie der Tag war.

Am Dienstag gingen wir mit den Kindern in den Wald. Es war für alle ganz normal querfeldein durch die Natur zu laufen, das heißt, wir gingen nicht nur quer über den See, sondern auch ohne einen offiziellen Weg in den Wald hinein einen kleinen, glatten Berg hoch. Im Wald angekommen konnten die Kinder entweder erstmal einen selbst mitgebrachten Snack zu sich nehmen oder schon in die Freispielphase gehen. Die Erzieher machten etwas Musik an, welche sie mit den Kindern komponiert hatten und per KI erstellt haben. Mich hat es sehr erfreut, dass die Kinder die Natur so kreativ nutzten.

Am Mittwoch fuhren wir dann mit sechs Kinder und einem Erzieher in das Stadtzentrum, um in das Museumsviertel von Kuopio zu gehen. Sehr schön fand ich auch die Reaktion der Kinder auf Müll den wir auf dem Boden gefunden haben, denn die Kinder hoben diesen direkt auf nachdem sie ihn gefunden hatten. In dem Museumsviertel gab es verschiedene Themenhäuser, die alle ein Teil davon zeigten, wie die Menschen früher in Kuopio lebten. Auch fand ich es gut, dass wir keinen Eintritt zahlen mussten, da wir eine Kindergartengruppe sind, denn so bekommen die Kinder mehr Bildung ermöglicht.


Am Freitagmorgen nahmen wir kleine Babybreigläser, pinselten diese mit Kleber ein und bestreuten sie mit Glitzer. Nachdem das ganze getrocknet war, kam noch eine Schicht Kleber drauf, um das Ganze zu versiegeln. Zusätzlich schrieben wir ein paar Weisheiten der Kinder auf, schnitten sie aus und rollten sie zusammen, damit diese am Ende in die Gläser konnten.

Am Samstag hieß es dann ausschlafen und den Haushalt machen. Aufgrund der Sturmwarnung blieben wir zuhause und trafen uns kurz am Nachmittag, um ein Spiel für den Abend zu kaufen. Am Abend trafen wir uns dann für einen kleinen gemütlichen Spieleabend und quatschten zudem ein bisschen.
Generell konnte ich in der Woche erkennen, wie die Kinder von Tag zu Tag mehr Vertrauen in mich gefasst haben und auch immer offener zu mir waren, sodass sie schon nach kurzer Zeit zu mir kamen und versuchten mit mir zu sprechen, auf meinem Schoß sitzen wollten, mich an die Hand nahmen oder nach dem Schlafen einfach noch kurz sich neben mir ausruhen wollten, um wach zu werden. Die Sprachbarriere macht die Arbeit etwas schwerer, aber ich kann mich mit einfachen finnischen Wörtern, Mimik und Gestik gut mit den Kindern verständigen. Mit den Erziehern und den Eltern kann ich auf Englisch kommunizieren.
Zudem fand ich sehr spannend welche Erziehungsmethode hier angewandt wird, denn die Kinder sind, bis auf ein paar Ausnahmen, sehr frei darin, was sie machen. Das heißt, dass die Erzieher die Kinder auch alleine in einem anderen Raum spielen lassen oder sich mit anderen Dingen, wie zum Beispiel der Tagesplanung befassen. Auch finden wenige geplante Angebote statt, sondern eher sponte Angebote der Kinderwünsche entsprechend. Außerdem finden Mahlzeiten nicht gemeinsam statt, sondern ziehen sich über einen gewissen Zeitraum und es kann passieren, dass einige Kinder noch spielen während die anderen Kinder schon fast fertig sind mit dem Essen.
Highlights der 1. Woche
Terve! Am 01. März 2025 war es soweit ich bin gemeinsam mit meiner Klassenkameradin Valerie nach Kuopio (Finnland) geflogen, um dort meine Praxisphase in der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin zu absolvieren. In der ersten Woche waren wir noch nicht arbeiten, da hier in Finnland Winterferien sind. Deshalb lag der Fokus darauf die finnische Sprache bedingt zu erlernen und sich in der großen Stadt zurecht zu finden. Wir setzten uns jeden Tag digital mit der Sprache auseinander und konnten von Tag zu Tag ein paar Vokabeln mehr. Neben dem Lernen erkundeten wir jeden Tag einen anderen Teil der Stadt und legten viele Kilometer zu Fuß und mit dem Bus zurück.
Am Sonntag schauten wir uns erstmalig den Marktplatz an und besuchten den Supermarkt, da hier viele Supermärkte auch sonntags geöffnet haben. Außerdem konnte Valerie ihre Wohnung beziehen.
Am Montag stellten wir fest, dass Kuopio zwischen den ganzen Häusern immer wieder große Naturanteile hat und dass das Stadtzentrum hauptsächlich aus Hochhäusern besteht. Am Abend machten wir noch einen kleinen Spaziergang und konnten Kuopio im dunklen genauer betrachten. Uns ist aufgefallen, dass viele Gebäude, wie das Rathaus, Kirchen oder die Stadtbibliothek von außen angeleuchtet werden. Außerdem stehen in Kuopio des Öfteren Statuen an bestimmten, präsenten Orten.
Am Dienstag nahmen wir uns nochmals das Stadtzentrum vor und gingen zum Marktplatz. Um den Marktplatz herum sind viele Geschäfte jeglicher Art zu finden. Wir schauten uns alles an und machten uns einen Überblick über die Gegebenheiten.
Am Mittwoch fuhren wir das erste Mal Bus und wanderten danach zum Puijo Peak Oy. Der Puijo Peak Oy ist ein Aussichtsturm, von dem man über ganz Kuopio schauen kann und erstmals sieht, wie groß die Stadt ist und welchen großen Anteil die Stadt an Natur hat. Der Aussichtsturm steht in mitten eines Naturschutzgebietes, welches seit 1928 ein fester Bestandteil der Stadt ist und auch eins der ersten in ganz Finnland war.



Am Freitag haben wir uns auf den Weg gemacht und sind mit dem Bus zuerst zum Savo College und danach zu unseren beiden Einrichtungen gefahren, damit wir für unseren ersten Arbeitstag vorbereitet sind und wissen, wo wir hinmüssen. Nicht weit von meiner Einrichtung entfernt fanden wir einen riesigen See, welcher komplett zugefroren ist. Wir waren sehr erstaunt darüber, dass der See sogar ein Verkehrsschild hat und dort Autos drüberfahren.
Ein besonders prägender Moment mit einem Finnen, war in unseren ersten Minuten in Finnland. Der Taxifahrer, der uns vom Flughafen in meine Wohnung gefahren hat, war super freundlich zu uns. Wir durften unsere eigenen Koffer nicht tragen und er hat uns geholfen an die Schlüssel für die Wohnung zu kommen. Ihm war es sehr wichtig, dass wir nicht auf der Straße stehen bleiben, also suchte er mit uns die Schlüsselbox und half uns an die Schlüssel zu kommen und das dauerte schon ein paar Minuten.
Hier noch ein paar random Fakten darüber was uns hier in Kuopio aufgefallen ist:
- Viele Verkehrsschilder haben einen gelben statt weißem Hintergrund.
- Die Finnen sind sehr hilfsbereit und freundlich.
- Im Bus kann man teilweise sein Handy laden.
- Es wird nach rechts statt nach links aufgeschlossen.
- Haustüren und Fenster sind doppelt.
- Rauchen ist nur in ausgewiesenen Spots und auf privatem Gelände erlaubt.
- Busfahrkarten kauft man über eine App; zahlt man bar, zahlt man mehr.
- Ein Bus kann während der Fahrt die Linienbezeichnung wechseln.
- Straßen haben kaum bis gar keine Orientierungslinien.
- Riesige See frieren so zu, dass darauf Autos fahren können (diese haben sogar Verkehrsschilder).