Reiseeindrücke von Sara
Valerie und Sara verbringen ihr Praktikum in Finnland, um dort ihr achtwöchiges Praktikum zu absolvieren. Beide sind in der Fachschule Sozialpädagogik zur Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin.

Highlights der 2. Woche
Nachdem unsere erste Woche der Eingewöhnung in Finnland nun vorbei war, ging es am Montag, den 10. März 2025 mit unserer Praxisphase los. Dafür fuhren wir morgens zum Savo Vocational College und trafen uns dort mit unserer finnischen Ansprechpartnerin für diesen Aufenthalt. Zuerst ging es darum den ganzen Papierkram zu durchforsten und abzuarbeiten, danach gingen wir zu den Schul-Krankenschwestern, um unsere Impfungen offen zu legen und einen Bericht über unseren Gesundheitsstand zu liefern, damit wir berechtigt sind hier zu sein. Nachdem das Wichtige geklärt war, bekamen wir eine Führung durch den wunderschönen Campus. Besonders erstaunt war ich über den Übungs-RTW in der vierten Etage und den ganzen Themenräumen, wie zum Beispiel ein Friseursalon oder ein Anatomiezimmer. Zudem hat die Schule viele Materialien, um den Unterricht so Praxisnah wie nur möglich zu gestalten. Nach der Führung durften wir in der großen Cafeteria zu Mittag essen, bevor wir dann von einer Lehrerin in unsere Praxiseinrichtungen gefahren wurden.

Angekommen in meiner Kita bekam ich eine Führung durch die Einrichtung und mir wurden ein paar grundlegende Sachen erklärt. Zudem lernte ich das Team und die Kinder einmal kennen und bekam etwas vom Tagesablauf mit, bevor ich nach Hause durfte. Ich arbeite mit 21 Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren und das Team meiner Gruppe besteht aus zwei Erziehern und zwei Erzieherinnen. Am Abend traf ich mich mit Valerie, um über die ersten Eindrücke zu sprechen und uns darüber auszutauschen wie der Tag war.

Am Dienstag gingen wir mit den Kindern in den Wald. Es war für alle ganz normal querfeldein durch die Natur zu laufen, das heißt, wir gingen nicht nur quer über den See, sondern auch ohne einen offiziellen Weg in den Wald hinein einen kleinen, glatten Berg hoch. Im Wald angekommen konnten die Kinder entweder erstmal einen selbst mitgebrachten Snack zu sich nehmen oder schon in die Freispielphase gehen. Die Erzieher machten etwas Musik an, welche sie mit den Kindern komponiert hatten und per KI erstellt haben. Mich hat es sehr erfreut, dass die Kinder die Natur so kreativ nutzten.

Am Mittwoch fuhren wir dann mit sechs Kinder und einem Erzieher in das Stadtzentrum, um in das Museumsviertel von Kuopio zu gehen. Sehr schön fand ich auch die Reaktion der Kinder auf Müll den wir auf dem Boden gefunden haben, denn die Kinder hoben diesen direkt auf nachdem sie ihn gefunden hatten. In dem Museumsviertel gab es verschiedene Themenhäuser, die alle ein Teil davon zeigten, wie die Menschen früher in Kuopio lebten. Auch fand ich es gut, dass wir keinen Eintritt zahlen mussten, da wir eine Kindergartengruppe sind, denn so bekommen die Kinder mehr Bildung ermöglicht.


Am Freitagmorgen nahmen wir kleine Babybreigläser, pinselten diese mit Kleber ein und bestreuten sie mit Glitzer. Nachdem das ganze getrocknet war, kam noch eine Schicht Kleber drauf, um das Ganze zu versiegeln. Zusätzlich schrieben wir ein paar Weisheiten der Kinder auf, schnitten sie aus und rollten sie zusammen, damit diese am Ende in die Gläser konnten.

Am Samstag hieß es dann ausschlafen und den Haushalt machen. Aufgrund der Sturmwarnung blieben wir zuhause und trafen uns kurz am Nachmittag, um ein Spiel für den Abend zu kaufen. Am Abend trafen wir uns dann für einen kleinen gemütlichen Spieleabend und quatschten zudem ein bisschen.
Generell konnte ich in der Woche erkennen, wie die Kinder von Tag zu Tag mehr Vertrauen in mich gefasst haben und auch immer offener zu mir waren, sodass sie schon nach kurzer Zeit zu mir kamen und versuchten mit mir zu sprechen, auf meinem Schoß sitzen wollten, mich an die Hand nahmen oder nach dem Schlafen einfach noch kurz sich neben mir ausruhen wollten, um wach zu werden. Die Sprachbarriere macht die Arbeit etwas schwerer, aber ich kann mich mit einfachen finnischen Wörtern, Mimik und Gestik gut mit den Kindern verständigen. Mit den Erziehern und den Eltern kann ich auf Englisch kommunizieren.
Zudem fand ich sehr spannend welche Erziehungsmethode hier angewandt wird, denn die Kinder sind, bis auf ein paar Ausnahmen, sehr frei darin, was sie machen. Das heißt, dass die Erzieher die Kinder auch alleine in einem anderen Raum spielen lassen oder sich mit anderen Dingen, wie zum Beispiel der Tagesplanung befassen. Auch finden wenige geplante Angebote statt, sondern eher sponte Angebote der Kinderwünsche entsprechend. Außerdem finden Mahlzeiten nicht gemeinsam statt, sondern ziehen sich über einen gewissen Zeitraum und es kann passieren, dass einige Kinder noch spielen während die anderen Kinder schon fast fertig sind mit dem Essen.
Highlights der 1. Woche
Terve! Am 01. März 2025 war es soweit ich bin gemeinsam mit meiner Klassenkameradin Valerie nach Kuopio (Finnland) geflogen, um dort meine Praxisphase in der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin zu absolvieren. In der ersten Woche waren wir noch nicht arbeiten, da hier in Finnland Winterferien sind. Deshalb lag der Fokus darauf die finnische Sprache bedingt zu erlernen und sich in der großen Stadt zurecht zu finden. Wir setzten uns jeden Tag digital mit der Sprache auseinander und konnten von Tag zu Tag ein paar Vokabeln mehr. Neben dem Lernen erkundeten wir jeden Tag einen anderen Teil der Stadt und legten viele Kilometer zu Fuß und mit dem Bus zurück.
Am Sonntag schauten wir uns erstmalig den Marktplatz an und besuchten den Supermarkt, da hier viele Supermärkte auch sonntags geöffnet haben. Außerdem konnte Valerie ihre Wohnung beziehen.
Am Montag stellten wir fest, dass Kuopio zwischen den ganzen Häusern immer wieder große Naturanteile hat und dass das Stadtzentrum hauptsächlich aus Hochhäusern besteht. Am Abend machten wir noch einen kleinen Spaziergang und konnten Kuopio im dunklen genauer betrachten. Uns ist aufgefallen, dass viele Gebäude, wie das Rathaus, Kirchen oder die Stadtbibliothek von außen angeleuchtet werden. Außerdem stehen in Kuopio des Öfteren Statuen an bestimmten, präsenten Orten.
Am Dienstag nahmen wir uns nochmals das Stadtzentrum vor und gingen zum Marktplatz. Um den Marktplatz herum sind viele Geschäfte jeglicher Art zu finden. Wir schauten uns alles an und machten uns einen Überblick über die Gegebenheiten.
Am Mittwoch fuhren wir das erste Mal Bus und wanderten danach zum Puijo Peak Oy. Der Puijo Peak Oy ist ein Aussichtsturm, von dem man über ganz Kuopio schauen kann und erstmals sieht, wie groß die Stadt ist und welchen großen Anteil die Stadt an Natur hat. Der Aussichtsturm steht in mitten eines Naturschutzgebietes, welches seit 1928 ein fester Bestandteil der Stadt ist und auch eins der ersten in ganz Finnland war.



Am Freitag haben wir uns auf den Weg gemacht und sind mit dem Bus zuerst zum Savo College und danach zu unseren beiden Einrichtungen gefahren, damit wir für unseren ersten Arbeitstag vorbereitet sind und wissen, wo wir hinmüssen. Nicht weit von meiner Einrichtung entfernt fanden wir einen riesigen See, welcher komplett zugefroren ist. Wir waren sehr erstaunt darüber, dass der See sogar ein Verkehrsschild hat und dort Autos drüberfahren.
Ein besonders prägender Moment mit einem Finnen, war in unseren ersten Minuten in Finnland. Der Taxifahrer, der uns vom Flughafen in meine Wohnung gefahren hat, war super freundlich zu uns. Wir durften unsere eigenen Koffer nicht tragen und er hat uns geholfen an die Schlüssel für die Wohnung zu kommen. Ihm war es sehr wichtig, dass wir nicht auf der Straße stehen bleiben, also suchte er mit uns die Schlüsselbox und half uns an die Schlüssel zu kommen und das dauerte schon ein paar Minuten.
Hier noch ein paar random Fakten darüber was uns hier in Kuopio aufgefallen ist:
- Viele Verkehrsschilder haben einen gelben statt weißem Hintergrund.
- Die Finnen sind sehr hilfsbereit und freundlich.
- Im Bus kann man teilweise sein Handy laden.
- Es wird nach rechts statt nach links aufgeschlossen.
- Haustüren und Fenster sind doppelt.
- Rauchen ist nur in ausgewiesenen Spots und auf privatem Gelände erlaubt.
- Busfahrkarten kauft man über eine App; zahlt man bar, zahlt man mehr.
- Ein Bus kann während der Fahrt die Linienbezeichnung wechseln.
- Straßen haben kaum bis gar keine Orientierungslinien.
- Riesige See frieren so zu, dass darauf Autos fahren können (diese haben sogar Verkehrsschilder).