PFLEGE GESUNDHEIT SOZIALES HAUSWIRTSCHAFT

Reiseeindrücke von Lea

Lea ist 21 Jahre und im dritten Lehrjahr der Ausbildung zur Pflegefachfrau am St.-Bernward-Krankenhaus in Hildesheim. Sie verbringt 4 Wochen in Sevilla (Spanien), um dort im Rahmen ihres Praktikums in einem Kindergarten zu arbeiten.

Täglicher Ablauf
Jeden Morgen beginne ich meine Arbeit bei den ganz kleinen Kindern, die etwa ein Jahr alt sind. In dieser Gruppe sind wir insgesamt acht Kinder, die von einer festen Betreuerin und mir betreut werden. Es ist immer wieder aufregend, mit den kleinen zu spielen und ihre Neugier zu fördern. Nach etwa einer halben Stunde spielen helfe ich, die Kindern für ihren Mittagsschlaf vorzubereiten. Sobald alle schlafen, wechsle ich zu den größeren Kindern, die etwa drei Jahre alt sind.
Die Freude der größeren Kinder, wenn ich den Raum betrete, ist wirklich herzerwärmend. Es macht mich glücklich zu sehen, wie sie sich auf die gemeinsamen Aktivitäten freuen. Wir gestalten unsere Zeit
abwechslungsreich: Mal gehen wir nach draußen, mal bauen wir mit Bauklötzen, malen oder tanzen. Einen besonderen Moment hatte ich am Freitag, dem Valentinstag, als ich jedem Kind mit einem roten Schminkstift ein Herz auf die Wange malen durfte. Das war total niedlich und hat den Kindern und später auch den Eltern ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Nach den Aktivitäten bereite ich den Essensraum vor, indem ich Tische und Stühle aufstelle und den Kindern Lätzchen anlege. Ich helfe dabei, das Essen anzureichen und darauf zu achten, dass alle Kinder gut versorgt werden. Nach dem Essen begleite ich die Kinder zur Toilette, wechsle bei Bedarf Windeln und kämme ihnen die Haare. Es ist schön zu sehen, wie stolz sie darauf sind, wenn ich ihnen eine neue Frisur mache.
Die Abholung der Kinder erfolgt flexibel, ohne feste Uhrzeit. Während die Kinder darauf warten, dass ihre Eltern kommen, läuft der Fernseher im Hintergrund. Es ist eine interessante Beobachtung, wie die Kinder darauf reagieren und miteinander interagieren, während sie auf ihre Abholung warten.


Kommunikation und kulturelle Eindrücke
Die Kommunikation mit den Kindern gestaltet sich oft spielerisch, und ich nutze einfache Worte und Gesten, um ihnen zu helfen, mich zu verstehen. Dies ist besonders wichtig, da ich die spanische Sprache nur sehr eingeschränkt beherrsche. Dennoch gibt es viele nonverbale Möglichkeiten, mit den Kindern zu interagieren, sei es durch Lächeln, Spielen oder durch das Zeigen von Bildern. Die Kinder sind sehr offen und freundlich, was die Sprachbarriere oft überwindet. Auch mit den Erzieherinnen klappt die Verständigung gut. Manches geht mit einfachem Englisch, manches sogar durch spanische Worte und anderes durch Gesten und zur Not auch mal per Übersetzer am Handy.
Kulturell habe ich viele neue Eindrücke gewonnen. Die Herangehensweise an die frühkindliche Erziehung ist hier in Spanien etwas anders als in Deutschland.
Ein Unterschied liegt im Betreuungsansatz. In Deutschland wird häufig ein stärkerer Fokus auf Struktur und Regelmäßigkeit im Alltag gelegt. Der Tagesablauf ist oft klar strukturiert, mit festen Zeitplänen für Aktivitäten, Mahlzeiten und Ruhezeiten. Im Gegensatz dazu ist der Ansatz in Spanien flexibler und spielerischer. Hier wird der Tagesablauf variabler gestaltet, wobei spontane Aktivitäten und freies Spiel besonders wichtig ist.
Auch die Interaktion und Kommunikation mit den Kindern unterscheiden sich. In Deutschland wird Wert auf eine klare Kommunikation und die Förderung sprachlicher Fähigkeiten gelegt. Das Erlernen von Sprache wird häufig durch gezielte Sprachförderung unterstützt. In Spanien hingegen sind die Erzieher oft sehr kommunikativ und emotional in ihrer Interaktion mit den Kindern. Es wird viel Wert auf nonverbale Kommunikation, Körperkontakt und emotionale Bindungen gelegt, was eine enge Beziehung zwischen
Betreuern und Kindern fördert.
Es ist wirklich sehr interessant, diese interkulturellen Eindrücke zu bekommen.

Mein Leben nach Feierabend in Sevilla
Nach einem erfüllten Arbeitstag im Kindergarten genieße ich meine Freizeit in Sevilla in vollen Zügen. Die Stadt hat eine lebendige Atmosphäre, die jeden Tag zu etwas Besonderem macht. Es gibt ständig etwas zu erleben, sei es ein Fest, ein Markt oder einfach nur das bunte Treiben in den Straßen. Die Menschen hier sind freundlich und offen.
Sevilla ist bekannt für seine beeindruckende Architektur, die von historischen Bauwerken bis hin zu modernen Kunstinstallationen reicht. Ich liebe es, durch die malerischen Gassen zu schlendern, die von blühenden Pflanzen und bunten Fliesen geschmückt sind. Oft finde ich mich in einem der vielen
kleinen Cafés wieder und genieße meinen Nachmittag mit einem Café oder Eis.
Das Leben hier ist insgesamt sehr entspannt und spaßig. Die Menschen nehmen sich Zeit, um das Leben zu genießen, sei es bei einem gemütlichen Abendessen mit Freunden oder beim Feiern in einer der vielen Bars. Diese lockere Lebensweise hat mich inspiriert, den Moment zu schätzen und die kleinen Freuden des Lebens zu genießen.
Insgesamt fühle ich mich in Sevilla wohl und schätze die kulturellen Erlebnisse, die mir helfen, meine Zeit hier in vollen Zügen zu genießen. Es ist eine wunderbare Ergänzung zu meinem beruflichen Einsatz im Kindergarten und macht meine Zeit hier unvergesslich.

Fazit
Mein Einsatz im Kindergarten in Sevilla ist eine wertvolle Erfahrung, die nicht nur meine beruflichen Fähigkeiten erweitert, sondern auch meine interkulturellen Kompetenzen stärkt und mich selbstbewusster und eigenständiger macht. Ich bin unglaublich froh diese Möglichkeit hier zu haben und freue mich auf die kommenden Wochen und weiteren Abenteuer mit den Kindern, die mir jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

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